Wie aus dem wahren Leben: Ein kleiner Konflikt schaukelt sich immer höher, bis es knallt – ein Thema, das vom Hein-Knack-Theater kindgerecht und zugleich lustig und nachdenklich während der Gewaltpräventionswochen für die 1.-3. Klassen am Bodenländchen dargeboten wird. Die Viertklässler kommen in den Genuss des Stückes „Schweinebacke“ – das Lachen bleibt hier schon öfter im Hals stecken, denn Mobbingstrukturen findet man häufiger in seiner Umgebung als gedacht…
Die kurze Woche vor Fronleichnam bringt große Aufregung ans Bodenländchen – Dank der Organisation und finanziellen Unterstützung des Gewaltpräventionskreises der AG Frieden sowie der Restfinanzierung durch den Förderverein können alle Klassen eins der beiden mitgebrachten Theaterstücke des Ein-Mann-Theaters Hein Knack verfolgen. Und die haben es in sich!
In „Gleich knallt’s“ werden die Kinder von der ersten Minute an ins Geschehen einbezogen. Immer wieder zu Äußerungen und zum Antworten im Kollektiv aufgefordert, befinden sich die Kinder schnell inmitten der Geschichte um zwei Freunde, die gerade Streit miteinander haben. Drohungen gehen da schnell über die Lippen, und man erreicht den Punkt, an dem es schwer ist, den Streit zu beheben. Missverständnisse spielen dabei auch manchmal eine Rolle. Und was tun, wenn man Angst vor einer körperlichen Auseinandersetzung haben muss? Sich verstecken? Sich verkleiden? Zurückschlagen? All das bietet keine langfristige Lösung. Und Super-Kräfte besitzen ja leider nur die Superhelden aus Comic und Fernsehen. Doch die Kinder haben eine Idee: Wie wäre es, wenn die Freunde miteinander reden? Pipo und Popi, die beiden Protagonisten, finden tatsächlich so wieder zusammen. Und die Kinder berichten unter dem Applaus der Zuschauer von eigenen geglückten Versöhnungen.
„Schweinebacke“ heißt das Stück um Max, der als „Opfer“ von allen nur geärgert und ausgelacht wird. Aber: „Ist doch alles nur Spaß!“ Wer kennt den Satz nicht? Aber ist es wirklich nur Spaß, wenn jemand jeden Tag gehänselt wird, weil er zu dick, zu dünn, zu irgendetwas ist? Max jedenfalls hält das nicht mehr aus und haut ab. Das Stück zeigt, wie vielschichtig das Thema ist: Wer hat Schuld – nur der, der mobbt, oder auch die, die darüber lachen oder einfach nichts tun? Wie kann man jemandem helfen, der zum Opfer wird? Ist jemand, der andere ärgert, gleich ein schlechter Mensch? Warum macht es so viel Spaß, über andere zu lachen? Kann man sich nur stark fühlen, wenn man andere klein redet? Jan ist zumindest betroffen und möchte sein Verhalten wieder gut machen. Für die Kinder ist klar: Am besten, man lässt es gar nicht so weit kommen!
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